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Mikroplastik im Meer durchs Wäsche waschen?
08. Mai 2024
Was haben die folgenden Dinge gemeinsam?
Der Gipfel des Mount Everests
Der Polarkreis
Die Kawir Wüste
Der Marianengraben
Menschliches Blut
Die Antwort?
Überall dort findet man Mikroplastik. Es sieht wirklich so aus, als wäre es überall und die Menge der winzigen Teilchen überschreitet schnell unsere Vorstellungskraft.
Stell dir folgendes vor: Es gibt 100 Milliarden Sterne in unserer Galaxie. Jetzt nimm diese Zahl und multipliziere sie mit 500. So viele Teile Mikroplastik sind alleine in unseren Weltmeeren.
Wo kommt Mikroplastik her?
Etwa zwei Drittel des Mikroplastiks ist sogenanntes sekundäres Mikroplastik. Das bedeutet, es handelt sich um Bruchstücke größerer Plastikobjekte, wie etwa Einkaufstüten, Fischnetze oder Plastikflaschen, die über die Zeit in kleinere Teile zerfallen.
Aber etwa 35 % des gesamten Mikroplastiks gelangen über etwas anderes in die Meere: Ausgeschwemmte synthetische Fasern aus unserer Wäsche.
Diese Fasern sind so klein (feiner als menschliche Haare!), dass wir sie sogar während des alltäglichen Tragens unserer Kleidung verlieren. Und waschen wir unsere Kleidung, so werden diese Fasern in großen Mengen ausgeschwemmt und gelangen so ins Abwasser und von da aus in die Umwelt.
Im Durchschnitt werden etwa 1174 mg Mikrofasern pro synthetischem Kleidungsstück während einer Wäsche ausgespült. Diese Teile sind so enorm klein, dass sie in der Wasseraufbereitung nicht vollständig aufgefangen werden. Schätzungsweise etwa 40 % davon finden ihren Weg in unsere Gewässer.
Mikroplastik ist nicht biologisch abbaubar
Mikroplastik ist nicht biologisch abbaubar, zerfällt über die Zeit aber in immer kleinere Teile. Während dieses Prozesses können verschiedene Chemikalien freigesetzt werden; Bisphenol-A zum Beispiel und andere schädliche Stoffe.
Die winzigen Teile werden von Organismen entlang der Nahrungskette aufgenommen und sammeln sich in deren Körpern an. Dort richten sie großen Schaden an und erreichen im Laufe der Nahrungskette schließlich auch uns Menschen. Die Langzeiteffekte dessen sind noch nicht völlig bekannt.
Polyester, Acryl, Nylon, Rayon, Spandex… wir waschen unsere synthetischen Kleidungsstücke regelmäßig. Wenn synthetische Kleidung nun aber unsere Gewässer gefährdet und etwa 60 % unserer Kleidung voll oder in Teilen synthetisch sind… was können wir dann tun?
Es gibt einige Methoden, mit denen wir die Menge an ausgeschwemmten Mikrofasern reduzieren können, die ins Abwasser gelangt.
1. Einen Mikrofaserfilter für die Waschmaschine installieren
So ein Filter fängt bis zu 90 % der Mikrofasern aus der Wäsche ein. Sie enthalten Kartuschen, die ausgetauscht oder selbst entleert werden können, sobald sie vollständig mit Mikrofasern gefüllt sind. Online werden bereits verschiedene solcher Filter zum selber installieren angeboten.
2. Mikrofaser-Filter Waschbeutel
Solche Beutel sind aus Fasern hergestellt, die während des Waschens nicht zerfallen, sondern stattdessen Mikrofasern aus der Wäsche einfangen. So gelangen sie nicht ins Abwasser und somit in den Wasserkreislauf. Guppyfriend ist die wohl bekannteste Marke, es gibt inzwischen aber viele Lösungen in diese Richtung.
3. Immer eine volle Ladung waschen
Versuche, halbvolle Ladungen zu vermeiden. Nicht nur sind diese nicht energieeffizient, deine Kleidung hat außerdem mehr Platz, sich in der Trommel zu bewegen. Mehr Bewegung bedeutet mehr Reibung. Und mehr Reibung führt zu einer größeren Menge ausgeschwemmter Mikrofasern. Eine volle Trommel bedeutet weniger Reibung und dadurch auch weniger Mikrofasern.
4. Die Waschtemperatur senken
Hohe Temperaturen beanspruchen manche Fasern stärker als kühlere Temperaturen. Beanspruchte oder beschädigte Kleidung verliert auch mehr Mikrofasern. Kühlere Temperaturen schonen also deinen Geldbeutel sowie auch deine Kleidung und vermindern daher die Menge ausgespülter Mikrofasern.
5. Lange Waschprogramme vermeiden
Um so länger die Laufzeit des Programms, desto mehr Reibung entsteht. Und mehr Reibung, wir kennen es schon aus den anderen Punkten, bedeutet mehr ausgespülte Fasern.
6. Material der Klamotten checken
Baumwolle und Leinen verlieren zwar auch Mikrofasern, aber hierbei handelt es sich nicht um Plastik. Diese Fasern werden also im Gegensatz zu Plastikfasern biologisch abgebaut. Vielleicht ist dein nächstes neues Teil ja lieber aus Naturfasern.
7. Flüssigwaschmittel oder Kapseln statt Waschpulver benutzen
Hier ist sie wieder, die Reibung. Waschen mit Waschpulver setzt über 3 x so viele Mikrofasern frei, wie eine Wäsche mit Flüssigwaschmittel in Kapseln. Die Reibung des Pulvers löst die Fasern aus dem Stoff. Studien zeigen, dass Waschen mit Kapseln hingegen dieselbe Menge an Fasern freisetzt, wie Waschen nur mir Wasser. *
8. Weichspüler benutzen
Ein Weichspüler kann die Reibung zwischen den Kleidungsstücken während der Wäsche reduzieren, was dann wiederum die Menge der ausgespülten Fasern senkt. Achte beim Kauf am besten auf einen Weichspüler ohne Tierfett und auch darauf, ob die jeweilige Ladung Wäsche für die Verwendung von Weichspüler geeignet ist (Funktionswäsche und Handtücher zum Beispiel lieber nicht mit Weichspüler waschen).
9. Wäsche Lufttrocknen
Verabschiede dich vom Trockner, denn dieser verursacht super große Mengen Mikrofasern und kann außerdem den Stoff deiner Kleidung schwächen, sodass diese dann in der nächsten Wäsche nur noch mehr Fasern verliert. Also lieber auf der guten alten Wäscheleine trocknen.
Die meisten dieser Lösungen sind leicht und kostengünstig umzusetzen und können einen riesen Unterschied in der Menge ausgeschwemmter Fasern machen. Es hört sich vielleicht erst mal nach klitzekleinen Maßnahmen an. Aber kleine Veränderungen können in Summe schnell einen großen Unterschied machen.
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